Audiovisuelle und weitere sinnliche Elemente können die Ansprache im Gelände unterstützten, sofern sie als Impulsgeber eingebracht werden. Der Einsatz ist dann am effektivsten, wenn er den Gang ins Gelände ergänzt. Diesbezüglich gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten: Fotos, Literatur in allen Varianten und Posts in sozialen Netzwerken. Zeitgenössische Urkunden, Zeitungsartikel oder Korrespondenzen. In Kunst verarbeitete Ereignisse und Geschichten. Straßenschilder, Statuen, Denkmäler und Gedenktafeln. Kulinarische Spezialitäten und Kuriositäten zum Probieren. Musik, Tonbandaufnahmen oder Radiomitschnitte. Youtube-Videos und Filmausschnitte. Modelle und Miniaturen. Baupläne, Stadtpläne und Karten. Luftbilder und digitale Karten. Webseiten und Wikipediaeinträge. Google Rezensionen, Hashtags und soziale Netzwerke. Storymaps, d.h. digitales kartenbasiertes Storytelling. Nicht alles muss man mitbringen. Manches findet man am Standort, manches ist im Netz zugänglich und kann von den Teilnehmenden mit dem Smartphone vor Ort im Sinne einer augmentierten Realität erkundet werden. Jeder Ort hat seine Geschichte. Aufgabe des/der Guide ist es, den Teil dieser Geschichte herauszuarbeiten, der zur Problemstellung an dem Standort passt und diesen wiederum mit spannenden und passenden Materialien anzufüttern, die die Erzählung unterstützen und nicht von dieser ablenken.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Diese Redewendung trifft besonders auf Fotos, Karten und Diagramme zu, die in der Lage sind, die Aufmerksamkeit der Teilnahmer*innen zu fokussieren, Wesentliches zu verdeutlichen, Orientierungshilfen zu geben und zu Stellungnahmen und Reaktionen zu ermuntern. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie wir diese visuellen Hilfsmittel nutzen können. Die folgenden Aufgaben werden Sie dazu befähigen verschiedene Visualisierungstechniken anzuwenden.
Impuls | Handhabung |
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Karten | möglichst klare Ausschnitte wählen, sollten einfach und schnell zu überblicken sein, Quelle angeben |
Fotovergleich | Perspektive des Fotos sollte mit der Blickrichtung der Gruppe übereinstimmen; Aufnahmejahr aufschreiben; ggf. auf Standpunkt der Gruppe hinweisen |
Karikaturen | Quelle angeben |
Diagramme | sprechende Farben; klare und einfache Darstellung |
Zeitperioden | je Epoche unterschiedliche Farben verwenden |
„Spurenlesen“ | Einbezug alltagsweltlicher Gegenstände wie Straßenschilder, Denkmäler, Wappen |
Zeitungsausschnitte; Flugblätter | mit Quellenangabe und Erscheinungsdatum zeigen, Kernaussagen vorlesen, ggf. verschiedene Positionen anhand verschiedener Artikel/Flugblätter darstellen |
Amtliche Texte | (z. B. Gesetze) Kernaussagen auf Textdiagramm, DIN A 3, Quellenangabe |
Mit Kreide auf Asphalt zeichnen | leuchtende, selbstsprechende Farben; möglichst dunkler Asphalt als Untergrund |
Historische Originale/Modelle im Museum | lohnt sich der Zeitaufwand in Relation zum Nutzen für das Thema des Rundgangs? Kann die ganze Gruppe das Objekt sehen? |
Impuls | Handhabung |
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Belletristik vorlesen | ruhige Orte, nach Möglichkeit mit Sitzmöglichkeit aufsuchen, Quelle angeben |
Musik vorspielen | z. B. Liedgut über bestimmte Stadtteile, über lokale historische Ereignisse, über Lokalpersönlichkeiten, ruhige Orte – nicht andere Leute stören |
Probieren | z. B. Weinprobe, Trauben, Früchte, Pflanzen aller Art: auf Verträglichkeit achten |
Tasten | z. B. Baumstämme, Baumaterialien, Barfußpfade: ggf. Reinigungsmöglichkeiten beachten |
Proben (Wasser/Boden) analysieren | nur möglich, wenn es schnell, zuverlässig und unkompliziert geht sowie anschaulich präsentiert wird (für die ganze Gruppe Ergebnis sichtbar) |
Eigenaktivität fordern (Sammeln, Zählen, kurze Passanten- befragungen) | präzise, eindeutige „Arbeitsanweisungen“ geben; Zeitaufwand nicht unterschätzen; wie werden die Ergebnisse verwendet? |
Modellieren | für alle Teilnehmer*innen sichtbar |