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courses:studierende:l:ps-raumsoz:lerneinheit:le14

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LE14: Service Learning Werkstatt 2

In dieser Lerneinheit erhalten Sie zunächst einen kurzen Input in das Themenfeld des Forschens mit Kindern und Jugendlichen. Hierfür wird sowohl auf die Grundlagen der neueren Kindheitsforschung als auch auf die Möglichkeiten, Grenzen und Probleme im Forschungsprozess mit Kindern und Jugendliche eingegangen. Unter Rezeption des neu gewonnenen Wissens aus der Inputphase arbeiten Sie dann weiter an Ihren konzeptionellen Überlegungen eines möglichen SL-Projektes im Bereich der Sozialraumanalyse mit Kindern und Jugendlichen im Ostend.

Inhalte der Lerneinheit

  • Sozialwissenschaftliche Grundlagen der neueren Kindheitsforschung.
  • Merkmale, Möglichkeiten und Grenzen und Probleme des Forschens mit Kindern und Jugendlichen.

Voraussetzungen für die Lerneinheit

Materialien

Lernergebnisse und Kompetenzen

  • Sie kennen zentrale Inhalte und Themenfelder sowie wissenschaftliche Ansätze und Aspekte der neueren Kindheitsforschung.
  • Sie können die Möglichkeiten und Grenzen in der Forschung mit Kindern und Jugendlichen benennen und bewerten.
  • Sie können den möglichen Erkenntnisgewinn im Forschungsprozess mit Kindern und Jugendlichen im Kontext wissenschaftsethischer Rahmenbedingungen diskutieren.
  • Sie können verschiedene Methoden der sozialräumlichen Analyse mit Kindern und Jugendlichen im Kontext des aufgezeigten Themenfelds der Forschung mit Kindern und Jugendlichen bewerten.

Input: Forschen mit Kindern und Jugendlichen

Um einen Einblick in das Forschen mit Kindern und Jugendlichen zu erhalten, ist es zunächst wichtig, die Grundlagen der „Neuen Kindheitsforschung“ kennenzulernen. Der Begriff der Neuen Kindheitsforschung ist auf einen Paradigmenwechsel in den 80er Jahren zurückzuführen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden Kinder und Jugendliche in der Forschung als „unfertige Erwachsene“ angesehen. Im Gegensatz dazu werden sie in der Neuen Kindheitsforschung als ebenbürtige und gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft betrachtet, die als Experten ihrer Lebenssituation gelten. Aufgrund dessen wird die Kindheit als eine eigenständige Lebensphase und soziale Kategorie betrachtet, in der die Kinder und Jugendlichen als Handelnde und Mitgestalter soziokulturellen Umwelten aufgefasst werden. Als Forschungsgegenstand wird ihr Alltagserleben und alltägliches Handeln aus einer kinderzentrierten Perspektive betrachtet.

Dabei wirft sich die Frage auf, ob wissenschaftlich kontrolliertes Verstehen von Kindern und Jugendlichen überhaupt unter dem Aspekt der unterschiedlichen und individuellen Wahrnehmungsprozesse, Kommunikationsmuster und Erläuterungsansätzen möglich ist. Durch ein vorherrschendes Machtgefälle, einen geringeren Erfahrungsschatz und ein weniger ausgeprägtes Wissen, sind die Kinder und Jugendlichen den Erwachsenen gegenüber meist benachteiligt. Die Interaktion unter Erwachsenen folgen gewissen Regeln, die von Kindern oder auch Jugendlichen noch nicht erworben wurden. Der Erfolg der Kindheitsforschung im Allgemeinen ist nach Hülst (2000) daran gebunden, ob es den Forschenden gelingt, die Aussagen von Kindern und Jugendlichen zu verstehen und die darin genannten Aspekte ihrer Lebenswelt interpretierend in Bezug auf die Fragestellung herauszuarbeiten. Dies gelingt aber nur, wenn dem nicht die Interpretationsmuster und Bedeutungssysteme der Erwachsenenkommunikation zugrunde liegen.

Basislektüre

courses/studierende/l/ps-raumsoz/lerneinheit/le14.1539761079.txt.gz · Zuletzt geändert: 2018/10/17 09:24 von uwesch