Dies ist eine alte Version des Dokuments!
AB01-4: Lernbaustein IV PoWi
Perspektive des Frankfurt-Dreiecks: Gesellschaftliche und kulturelle Wechselwirkungen Wie in der fächerübergreifenden Einheit bleiben wir thematisch dem Nahostkonflikt treu. In das Zentrum des Frankfurt-Dreiecks stellen wir nun jedoch nicht mehr den Hashtag #fromtherivertothesea, sondern ein neues, sozialwissenschaftliches digitales Artefakt, Fake News in sozialen Medien. Damit soll die sozialwissenschaftliche Perspektive des Nahostkonflikts vertieft und die Anwendung des Frankfurt-Dreiecks im sozialwissenschaftlichen Unterricht erarbeitet werden. Zudem soll die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive des Frankfurt-Dreiecks detaillierter beleuchtet werden. Wir verbinden wir nun also die Vertiefung der sozialwissenschaftlichen Sichtweise auf den Nahostkonflikt mit der Vertiefung der gesellschaftlich-kulturellen Perspektive des Frankfurt-Dreiecks. Die Wahl des Fachs und der Perspektive des Frankfurt-Dreiecks ist hierbei exemplarisch. Ebenso können sozialwissenschaftliche Aspekte aus den anderen Perspektiven beleuchtet werden. Wie eingangs erklärt, wird der Hashtag #fromtherivertothesea meist im Israel-Palästina-Konflikt verwendet und kann in diesem Kontext unterschiedlich interpretiert werden. Die mit dem Hashtag verbundene (politische) Forderung reicht von der terroristischen Auslöschung des israelischen Staates bis hin zur friedlichen Forderung palästinensischer Unabhängigkeit und einer Zweistaatenlösung auf dem israelisch-palästinensischen Gebiet. Durch diese politische Aufladung des Hashtags, aber auch des gesamten Israel-Palästina-Konflikts eignet er sich gut, um ihn im sozialwissenschaftlichen Unterricht zu behandeln. Er knüpft an Inhaltsfelder des Fachs an, wie z.B. die Politik in einer globalisierten Welt (Thüringer Ministerium für Bildung, Sport und Jugend, 2012 S. 21), Reflexion der internationalen Konfliktbearbeitung vor dem Hintergrund des Völkerrechts, politische Konflikte vor dem Hintergrund Internationaler Beziehungen und Globalisierung (HKM, 2011 S.27) oder globalisierte Strukturen und Prozesse in der Politik. Zentraler Inhalt der politischen Medienbildung sind außerdem Fake News in sozialen Medien, die hier als Betrachtungsgegenstand des Frankfurt-Dreiecks verwendet werden. In Bayern sieht der Lehrplan der Oberstufe sogar explizit eine Unterrichtsreihe zu Reflexion der politischen Willensbildung im Medienzeitalter vor und auch in Nordrhein-Westfalen sind Medien in der digitalisierten Welt Bestandteil des Kernlehrplans. Deshalb soll der Umgang mit Falschnachrichten in sozialen Medien und die daraus resultierenden Konsequenzen für Gesellschaft und Individuum mithilfe der gesellschaftlich-kulturellen Perspektive des Frankfurt-Dreiecks analysiert, reflektiert und gestaltet werden.
Lernziele:
- Analysieren der gesellschaftliche Veränderungen und Probleme von Fake News in sozialen Medien
- Untersuchen der Partizipationsmöglichkeiten, die durch Fake News in sozialen Medien eröffnet werden
- Reflektieren der Relevanz von Fake News in sozialen Medien im im Kontext des Nahostkonflikts
- Gestalten einer eigenen Unterrichtseinheit zum Thema Fake News über den Nahostkonflikt in sozialen Medien
Arbeitsaufträge:
- Lesen Sie sich das zweite Kapitel des Berichts zur TikTok-Intifada der Bildungsstätte Anne Frank durch. Analysieren Sie, welche Probleme und Herausforderungen die Behandlung des Israel-Palästina-Konflikts in den sozialen Medien, speziell auf TikTok, für die Gesellschaft und einzelne Individuen entstehen. Untersuchen Sie auch, welche Partizipationsmöglichkeiten dadurch für die Nutzenden eröffnet werden.
- Lesen Sie auch den Artikel von zdfheute über palästinafeindliche Fake News. Analysieren Sie nun, welche Probleme und Herausforderungen auch solche Postings auf israelischer Seite in den sozialen Medien für die Gesellschaft und einzelne Individuen entstehen.
- Entwerfen Sie eigene Ideen, wie sie Fake News über den Israel-Palästina-Konflikt im Unterricht behandeln und wie sie Kinder und Jugendliche dafür sensibilisieren können. Lesen Sie als Hintergrundinformation gerne den Artikel des WDR und/oder nutzen Sie die Checkliste des Klett-Verlags.